Wiederbegründung bis heute
Ohne Unterstützung des begeisterten Corpsstudenten Dr. Norbert Bettelheim wäre es nach dem 2. Weltkrieg nicht möglich gewesen, unser Corps zu reaktivieren. Nach erfolgreicher Reaktivierung der Raetia konnte durch deren Unterstützung mit dem Corpsburschen techn. Werner Bettelheim auch die Marchia wieder reaktiviert werden.
Trotz aller Hindernisse, die in der Nachkriegszeit herrschten, gelang es der Marchia, wieder eine stattliche Anzahl an Studenten in ihre Reihen aufzunehmen.
1950 wurde das 125-semestrige Stiftungsfest im großen Rahmen gefeiert.
1951 schlugen die Corps des Wiener Senioren-Convent ihre ersten Mensuren nach dem Kriege.
1955 feierte der Wiener SC den Abschluss des Staatsvertrages durch einen Kommers unter Teilnahme von Unterrichtsminister Dr. Heinrich Drimmel.
Nach dem zweiten Weltkrieg stellte sich immer mehr die Frage der Mensur. Da seit 1951 tatsächlich nicht mehr gefochten wurde, erfolgte zunächst der Beschluss des Allgemeinen Convent 1958, die Anzahl der Pflichtmensuren auf eine herabzusetzen. Die Diskussionen über die Mensur gingen aber weiter, und 1968 beschloss der AC, die Pflichtmensur zu streichen.
In den 1950iger und 1960iger Jahren gelang es, den Kontakt zu der in Deutschland rekonstruierten Verbindung Alsatia-Leipzig in Marburg an der Lahn nach dem Krieg wieder aufleben zu lassen. Der Kontakt zur Alsatia besteht bis heute.
Das Stiftungsfest 1968 wurde in besonders feierlicher Weise begangen. Im Rahmen einer Veranstaltung zum Stiftungsfest sprach der damalige Nationalratsabgeordnete Dr. Bruno Kreisky.
1973 erwarb das Wiener akademische Corps Raetia gemeinsam mit der Marchia eine eigene Corpsbude, die es bis heute gibt, und gestalteten sie ihren Wünschen entsprechend aus.
Mitte der siebziger Jahre wurde es schwieriger, Kontakt zu jungen Studenten zu finden. Im Wintersemester 1982/83 musste mit 12.10.1982 der aktive Betrieb eingestellt und die Suspension erklärt werden.
1985 konnte das Ehrenmitglied Fritz Roubicek (fr. Jüdisch-Nationale Verbindung Unitas) Kontakt zum freien Corps Rhenania zu Hamburg aufnehmen, mit dem 1986 ein Kartellvertrag unterzeichnet wurde.
Am 20.6.1986 konnten durch Aufnahme von Thomas Zmija und Torsten Bauer zwei Corpsburschen recipiert werden. Trotz aller Schwierigkeiten fanden auch wieder Füchse ihren Weg zur Marchia, und das 100-jährige Stiftungsfest wurde 1988 in würdigem Rahmen gefeiert.
Der Aktivenbetrieb blieb bis 1992 aufrecht und musste, nachdem die damals aktiven Corpsburschen ihr Studium beendet hatten, wieder eingestellt werden.
Um die Bude weiter nutzen zu können, erfolgte eine Vereinbarung mit katholischen Verbindungen aus MKV und VfM über eine gemeinsame Nutzung, sodass diese heute mehreren Verbindungen als Heimstatt dient.
Im Dezember 2011 wurde das von (Bbr.) AH Dr. Robert Hein angelegte Verbindungsarchiv dem Österreichischen Verein für Studentengeschichte übergeben.