1938 – Der zweite Weltkrieg – Tod von Corpsbrüdern in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten – Wiederbegründung 1948
Der Versuch einen gemeinsamen Dachverband der liberal-paritätischen Verbindungen in Wien zu gründen scheiterte, sowie im März 1938 eine Treuekundgebung für Österreich zu organisieren. Der Senior der Marchia im Sommersemester 1938, jur. Robert Prochnik konnte nur noch die Auflösung des Corps zum 12. März 1938 bekannt geben.
Die Jahre des Nationalsozialismus zerstörten die Gemeinschaft der Märker. Märker starben im KZ, im Kriege und mussten ihre Heimat verlassen. Mehr als die Hälfte musste bereits 1938 Österreich verlassen.
Im März 1938 hatte Marchia 84 Alte Herren und 11 Studierende als Mitglieder. 62 Corpsbrüder lebten in Wien, 4 in den Bundesländern, 21 in der CSSR und die restlichen in anderen Teilen Europas.
40 Corpsbrüder sind 1938/39 aus Österreich und der Tschechoslowakei emigriert.
13 Corpsbrüder kamen in Konzentrationslager, bzw. sind von den Nazis mit unbekanntem Ziel verschleppt worden. 9 Corpsbrüder sind von den Nationalsoziallisten ermordet worden: Es sind dies:
- Univ. Prof. Dr. Viktor Hammerschlag
- HR Dr. Ernst Bettelheim
- Dr. Jakop Lampl
- DI Richard Waszermann
- Dr. Adolf Deutsch
- Benno Spitz
- Dr. Theodor Kugel
- Dr. Kurt Saphir
- Albert Sylt
Von den vier Märkern, die die Konzentrationslager überlebten ist Dr. Heinrich Klang nach Wien zurückgekehrt, die übrigen haben die Emigration vorgezogen (Robert Prochnik, Kurt Merdinger, Peter Lampl)
9 Corpsbrüder haben in der Wehrmacht gedient, einer, Dkfm. Hans Nowak starb als Soldat der Deutschen Wehrmacht.
4 Corpsbrüder gehörten im Krieg der U.S. Army an.
Nach dem Weltkrieg ist 1946 Corpsbruder MR DI Paul Katscher von den Sowjets verschleppt und 1949 in einem Lager in Lemberg gestorben.
14 Corpsbrüder haben Nationalsozialismus und Nachkriegszeit in ihrer Heimat überstanden oder sind aus dem Kriegsdienst oder Kriegsgefangenschaft dorthin wieder zurückgekehrt, nur 11 nach Österreich.
Als 1948 die Marchia rekonstruiert wurde und die um AH Heinrich Klang gesammelten Märker mit der Aufstellung einer Adressliste begonnen haben, konnte vorerst nur der Aufenthaltsort von 41 Corpsbrüdern ermittelt werden. 11 lebten in Wien (davon 1 Soldat der US Army) und 4 im übrigen Österreich; der Rest war verstreut auf Europa, den USA, Israel und den Rest der Welt.
Der Kontakt konnte wieder hergestellt werden und noch 28 Jahre nach dem Krieg (1973) konnte Kontakt mit einem AH aufgenommen werden, dessen Adresse bis dahin unbekannt war.